Eigentlich bist du es bereits, denn du funktionierst ja nach all den Prägungen und Programmierungen durch deine Ahnen, Eltern, Kinderbetreuer, Lehrer, durch „die Gesellschaft“ …
Spaß beiseite: zum Glück lernst du ja auch selbst zu denken und zu entscheiden, so dass das, was sich in deinem Unterbewusstsein angesammelt hat, ja nicht nur von anderen konditioniert wurde! Und durch neue Erkenntnisse und indem du dich neuen Erfahrungen in deinem Leben stellst, erweiterst du stetig dein bewusstes Sein. Und zum Glück gibt es ja auch noch die Kreativität …
… und woher kommt eigentlich meine Kreativität?
Gute Frage, eigentlich weiß das niemand so genau. Vielleicht hast du ja deine Talente in einer Reihe von Vorleben immer weiter entwickelt? Vielleicht gibt es sogar einen „höheren Plan“ für dein Leben? Wo kommen unsere guten Ideen, unsere Einfälle, unsere neuen Pläne eigentlich her? Offensichtlich kommen sie genauso wenig aus deinem Verstand. Dennoch glaubst du, dass sie von dir selbst, von deinem ICH kommen, weil du dich erst so richtig als dich selbst fühlst, wenn du etwas Neues entwickelst.
Vielleicht planst du eine Reise nach Rom oder du hast eine Idee für ein Gewächshaus und machst sich daran, es zu planen, die Materialien zu berechnen, den Platz dafür zu finden, die Kosten zu ermitteln … Jetzt bist du im Flow: du schaffst aus dem Nichts etwas Neues, Eigenes, aus deiner Idee und das fühlt sich gut an! Und jetzt kommt dein Verstand ins Spiel. Er hilft dir, all das zu organisieren und durchzuziehen! Dafür ist der Verstand da, er ist ein guter Diener! Er organisiert und setzt um! Ohne Verstand bliebe es bei der Idee …
Wir wissen nicht, wo unsere Inspiration herkommt – oder doch? Inspiration hat doch etwas mit Geist – Spirit – zu tun, der über uns kommt, uns eine Idee „eingibt“ …
Gut – wir wissen nicht, wo die Inspiration, die Kreativität, unsere Schöpferkraft her kommt, wobei – die Quantenphysik zeigt uns eine Richtung: Wenn es doch eigentlich keine Materie gibt, sondern nur Geist als In“form“ation und Energie, dann gibt es ja vielleicht doch so ein Bewusstseinsfeld, in dem wir sozusagen „schwimmen“ und aus dem wir alle Informationen bekommen, die wir zum Leben brauchen.
Immerhin: Stell dir doch mal vor! Dein Körper besteht aus ungefähr 70 Billionen Zellen und in jeder Sekunde finden in jeder Zelle ca. 100.000 chemische Reaktionen statt! Wer steuert denn das? Die Zelle? Woher hat sie die Informationen?
Ich glaube, dass wir einen unbewussten Zugang zu dieser Informationsquelle (dem Bewusstseinsfeld) haben, die jedenfalls für unseren Verstand – der ja auch schon sehr intelligent ist – dennoch unfassbar intelligent sein muss … und meines Erachtens kommt daher unsere Kreativität.
… jetzt bin ich ganz schön abgeschweift, denn eigentlich wollte ich ja deine Frage beantworten …
… aber ich konnte doch nicht im Raum stehen lassen, dass du nur ein konditioniertes, nach automatischen Programmen ablaufendes Wesen bist!
Und übrigens, diesen Zugang zu der höheren Intelligenz in dir, den nutzen wir bei der Yager-Therapie sehr erfolgreich, um unbewusste Konditionierungen zu verändern! Aber darüber spreche ich ein anderes Mal.
… also, in Hypnose bist du niemals willenlos, denn du kannst dich jederzeit gegen die Hypnose entscheiden – und aus der Hypnose aussteigen!
Aber ich habe im Fernsehen schon öfter Hypnose-Shows gesehen und da machen sich die Leute so richtig zum Affen, das kann doch nicht deren freier Wille sein! Richtig, Showhypnose möchte genau das erreichen, dass du ehrfürchtig darüber staunst, was der Hypnotiseur alles mit einem Menschen machen kann. Sie möchte den Eindruck erwecken, dass der Mensch aus dem Publikum alles machen muss, was der Hypnotiseur ihm befiehlt! Sonst wäre es ja keine interessante Show, oder?
Ich habe schon viele Menschen hypnotisiert und bin auch selbst schon oft in Hypnose versetzt worden und muss hier mit einigen Vorurteilen mal aufräumen:
Hypnose ist kein Schlaf, du bekommst alles mit, was gesagt wird, – selbst in sehr tiefer Hypnose, wie man Sie für Operationen verwendet.
Du schläfst nicht, du bist geistig ganz präsent und fokussiert auf das, was ich dir sage. Deine Aufmerksamkeit ist nach innen gerichtet, so dass dir alles Äußere vollkommen egal ist, zum Beispiel die Stimmen von Menschen, die sich im Hintergrund unterhalten oder klapperndes OP-Besteck. Du bist so fokussiert, dass dich das alles nicht stört … Hypnose funktioniert deshalb im Grunde überall, auch in der Straßenbahn oder in der Kneipe. Ist nur anstrengend für den Hypnotiseur, wenn er dann noch therapeutisch arbeiten möchte. …
Hypnose umgeht zwar den kritischen Faktor, aber sie schaltet ihn nicht vollkommen aus. Wenn etwas gegen deine innersten Werte verstößt, steigst du aus! Du plauderst auch keine Geheimnisse aus: Wenn du etwas nicht erzählen möchtest, dann tust du das auch nicht in Hypnose.
Auch das habe ich selbst schon erfahren. Jemand wurde in eine Situation geführt, über die er vor der Ausbildungsgruppe nichts erzählen wollte und der Ausbilder hat es akzeptiert und ihn wieder in die vorige Situation zurück gehen lassen. Und ich weiß, wenn mir jemand versuchen würde, im hypnotisierten Zustand einen Glaubenssatz zu geben, der mir widerstrebt, würde ich meine Hypnose sofort beenden. Wobei wir schon gleich beim wichtigsten Punkt angekommen sind:
Hypnose basiert auf Vertrauen. Ohne deine Bereitschaft, dich meiner Führung anzuvertrauen und meinen Anleitungen zu folgen, kommen wir nicht ans Ziel. Ich benötige deine vollständige Kooperation!
Die Hindernisse bei der Hypnose heißen Angst und Kontrolle. Wenn du Angst hast, kannst du dich nicht einlassen. Und wenn du ein sehr kontrollierter Mensch bist, könnte es dir am Anfang schwer fallen, einfach die Augen zu schließen und zu vertrauen. Deshalb ist das Vorgespräch so wichtig für eine gute Hypnose: Wir lernen uns besser kennen und du erhältst alle Informationen, die du brauchst, um den Prozess zu verstehen. Wenn alle deine Fragen, Ängste und Vorbehalte geklärt worden sind, können wir mit der Hypnose starten …
Hypnose ist so ein vertrauter Zustand, dass die Klienten immer wieder daran zweifeln, ob sie überhaupt wirklich in Hypnose waren – es fühlte sich so normal an.
Ich kann das aus meinen eigenen Erfahrungen, als ich hypnotisiert wurde, nur bestätigen! In meiner Ausbildung bin ich zigmal hintereinander mit der Blitzhypnose in Sekundenschnelle in Trance versetzt worden. Ich war in Trance, ja! Ich fühlte mich ganz gelassen und entspannt, meine Augen ließen sich nicht mehr öffnen, mein Arm blieb starr in der Luft und ich konnte ihn nicht herunter drücken und dennoch fühlte sich alles ganz normal an…
Ein Kollege, der vor unserer Gruppe von unserem Ausbilder hypnotisiert wurde und dabei ein emotionales Problem lösen konnte, sagte hinterher zu uns als Gruppe: „bei ihm – dem Ausbilder – fühlte sich die Hypnose genauso an, wie wenn ihr das macht“ – er meinte wohl, so normal …